Lauenburgische Zeitung
9. März 1904
              Amt Steinhorst/Kastorf
              Ein landwirtschaftlicher
                Unfall ereignete sich in Kastorf, in dem der Kuhhirte M.
                vom Viehhausboden fiel und sich das linke Bein und die
                rechte Hand verrenkte.
              
              
            

Tischlerfamilie Haase vor ihrem neuen Haus, Hauptstr. 39, ca. 1905
1912 soll durch einen
                starken Wolkenbruch die Brücke über die Göldenitz bei
                der Schmiede weggeschwemmt worden sein. Dies berichtete
                Herman Kruse, der sich oben im Dorf befand und so nicht
                nach Hause gelangen konnte.
            
Gefallene im 1. Weltkrieg
| Name | Vorname | Todesdatum | 
| Behrens | Herm. | 19.5.19 | 
| Burmeister | Joach. | 8.6.18 | 
| Eggert | Heinrich | 16.9.14 | 
| Eggert | Joachim | 26.7.15 | 
| Eggert | Hugo | 31.7.16 | 
| Fey | Paul | 16.9.14 | 
| Fey | Wilhelm | 10.2.17 | 
| Fokuhl | Wilhelm | 9.4.19 | 
| Gatermann | Heinr. | 29.9.18 | 
| Groth | Wilhelm | 8.9.14 | 
| Hillers | August | 9.6.17 | 
| Jessen | Adolf | 7.7.17 | 
| Koop | Johannes | 26.10.15 | 
| Körting | Karl | 26.8.14 | 
| Kroll | Johannes | 27.8.15 | 
| Langbehn | August | 3.10.14 | 
| Langbehn | Ernst | 19.9.17 | 
| Litzenroth | Otto | 13.11.14 | 
| Mohr | Emil | 3.10.18 | 
| Möller | Friedrich | 16.7.18 | 
| Muss | Gustav | 4.12.14 | 
| Path | Heinrich | 15.4.18 | 
| Petersen |   Wilh.  | 
                  8.9.15 | 
| Petersen | Otto | 27.2.16 | 
| Reis | Otto | 25.1.19 | 
| Rohls | Ernst | 18.5.15 | 
| Röhrs | Wilhelm |   3.4.18  | 
                
| Röhrs | Rudolf | 25.4.15 | 
| Röhrs | Hans | 11.6.18 | 
| Schnack | Alfred | 8.8.16 | 
| Schnack | Martin | 9.4.17 | 
| Schümann | Aug. | 24.4.18 | 
| Seidel | Wilhelm | 26.10.16 | 
| Siemer | August | 15.6.15 | 
| Siemers | Franz | 4.10.16 | 
| Sparr |   Otto  | 
                  8.9.14 | 
| Steffen | Johannes | 12.7.16 | 
| Stolterfoht | Ino | 23.11.15 | 
| Stormer | Johs. | 5.5.17 | 
| Thilsen | August | 6.5.18 | 
| Wegener | Hugo | 21.08.14 | 
| Wegener | Gottfr. | 15.9.16 | 
| Wegener | Johs. | 3.12.17 | 
| Weigel | Julius | 13.11.14 | 
| Wessel | Christoph | 27.7.17 | 
| Wiese | Heinrich | 2.10.16 | 
| Withöft | Adolf | 3.3.16 | 
            
1922 Kindervogelschießen
xxx
            

              
                Hochzeit auf der Hofstelle Siemers ca. 1925 (Meta Latz,
                geb. Siemers)
              

              
                Winter in Kastorf   1928/1929: Dies war ein
                besonders kalter Winter, Haus vorne rechts Emil Brügmann
              

oo Harms, Liesbeth *1911, † 1998
1933 Nationalsozialismus in Kastorf
Am 30. Januar 1933 lädt die Kastorfer SA alle Kastorfer zum Feuerwerk. Anlaß ist die Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler. Gemeindevorsteher Erdmann hält eine Kurze Rede, in der er zum Ausdruck bringt, dass seine Zeit als Gemeinde Vorsteher wohl abgelaufen ist.Ortgruppenleiter der NSDAP: Ewald Haase, Theo Ritt
Leiter des Ortsbauernverbands: Eduard von der Fecht
Leiterin NS-Frauenschaft kurz NSF: Frau Halske
            
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| Flagge der Hilterjugend | 
                   NS-Frauenschaft | 
                

            
Das Treffen des BDM (Bund Deutscher Mädel) findet
              zunächst im Keller des Herrenhauses bei Halske statt. Im
              Mai 1933 wird das Kastorfer Jungvolk gegründet. Die HJ
              (Hitlerjungend 14-18 jährigen) und das Deutsche Jungvolk
              (Pimpfe 10-14 jährigen) treffen sich in einem alten bei
              Behrends abgestellten Eisenbahnwaggon, den die Gemeinde zu
              diesem Zweck gekauft hatte. Scharführer der Hilterjugend
              ist u.a. Horst Kleber.
            
Im selben Jahr wird der Hitlerstein auf der Kreuzung
              Haupstraße / Ratzeburger Straße aufgestellt. Es ist ein
              großer dreieckiger Findling, den die Bauern aus dem
              Bauernbusch geholt hatten. Der Stein zierte die Kreuzung
              auch noch einige Zeit nach der Kapitulation, wurde nur
              vorsorglich neutralisiert, spricht die Beschriftung
              entfernt, so dass es nur noch ein harmloser Eckstein war,
              der später dann im Teich bei Lohmeier entsorgt wurde.
            

            

Die Kastorfer Pimpfe am Kastorfer Bahnhof 1934
            
Pimpfe im Dienst
Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten 1933
              tritt mehr und mehr die im Ort zuvor kaum von Bedeutung
              gewesene Hitlerjugend an die Öffentlichkeit. An der
              Hauptstrasse beim alten Gutshof steht ein ausrangierter
              Eisenbahnwaggon, in dem Schulungs- und Heimabende
              abgehalten werden. Die zehn- bis dreizehnjährigen
              Jungmädel im Bund Deutscher Mädel und die gleichaltrigen
              Pimpfe im Deutschen Jungvolk tun da eifrig Dienst. Während
              in den Städten bei den Jungen die Fähnleins- ein vom
              Wandervogel der Jahrhundertwende genommener Begriff- mit
              ihren Jungzüge jahrgangsweise gegliedert sind, bilden die
              Zehn- bis Dreizehnjährigen aus Kastorf und Siebenbäumen
              den Jungzug 1 im Fähnlein 19 des lauenburgischen
              Jungbannes. Das ist wiederum eine aus der sozialistischen
              Jugendbewegung annektierte Bezeichnung. Jungzug 2 besteht
              in Düchelsdorf und Sierksrade, Jungzug 3 in Rondeshagen
              und Jungzug 4 in Bliestorf und Grinau. Die älteren Mädel
              im BDM und Jungen in der HJ sind weniger aktiv. Anfangs
              bestehen noch Möglichkeiten, sich dem Mitmachen, das
              freiwillige ist, zu entziehen. Ab Dezember 1936 wird die
              HJ- Mitgliedschaft für jeden Deutschen von 10 bis 18
              Jahren zur Pflicht. In Kastorf findet der letzte Dienst am
              1. Mai 1945 statt, als der Tod Adolf Hitlers bereits durch
              Rundfunk und Zeitungen gemeldet ist und britische Panzer
              von Lauenburg her im Anmarsch sind: Jungvolkjungen sind
              hart, schweigsam und treu....
              
              Die braunen Uniformhemden, manchmal eingefärbt, die kurzen
              schwarzen Manchesterhosen und dunkelblauen langen
              Überfallhosen der Hitlerjugendzeit werden mangels anderer
              Kleidung mindestens bis 1948 aufgetragen. Die Abzeichen
              mit der weißen Sig ( Blitz-.d.red.) Rune auf rotem Feld
              und das Hakenkreuz auf dem Koppelschloß hat man säuberlich
              entfernt. Die Armbinden mit der HJ- Salmiakpastille, wie
              das Abzeichen der Staatsjugend im Volksmund genannt wird,
              sind beim Einmarsch der Briten auf Nimmerwiedersehen
              verschwunden. Die Skimützen dagegen mit den warmen
              Ohrenklappen bleiben in den kommenden kalten Wintern
              überaus begehrt. Übrigens: Die marineblauen Mützen vom
              Jungvolk ebenso wie die feldgrauen vom Heer.
                
              

                
                Schützenfest  1937, an der Fahne Willroth, gefolgt
                von der Feuerwehrkapelle "Koop"
              

Pimpfe 1934, in der Mitte
                Günter Siemer
              
            

Haus des Schneiders Carl Funck an der Ratzeburger Straße mit Hackenkreuzflagge

Der 2. Weltkrieg in Kastorf
            
            Fragmente/Augenzeugenberichte
Kriegsgefangene waren in Groß Weeden untergebracht und kommen auch von dort, um in Kastorf zu arbeiten.

Bombenschäden
                                                          auf
                                                          Christianshöhe,
                                                          Altenteilerhaus
                                                          Siemer
                                                          
Bomben auf Christianshöhe
Während der Sommerferien der Schule 1941 „warf am 2.8. der Engländer hier auf Christianshöhe 3 Bomben, von denen eine auf die Chaussee fiel und erheblichen Gebäudeschaden verursachte“. Und: „Am 1.11.41 warf der Engländer in der Nähe des Kastorfer Bahnhofs 3 und 150 m vom Schulgebäude 2 Bomben ab, die aber nur recht viele Fensterscheiben zerspringen ließen“.Das geschieht demnach Monate vor dem ersten schweren britischen Luftangriff auf eine deutsche Großstadt, nämlich auf die Hansestadt Lübeck. Dieser datiert auf Palmarum 1942. Die vereinzelten Bombenabwürfe in der Kastorfer Gegend erfolgen möglicherweise, weil die Gemeinde an einer West- Ost- Eisenbahnverbindung liegt, die nach dem Beginn des Russlandfeldzuges und Ausweitung des Mehrfrontenkrieges sowie überdies wegen des Anschlusses der Bahnlinie an die Munitionswerke bei Mölln (seit etwa 1950: Waldstadt Mölln.d. Red.) strategische Bedeutung gewonnen hat.

Zwei Zwangsarbeiter 1944 aus der Ukraine Nadja (17 J.)
              und Peter (16 J.),  die bei Siemers leben und
              arbeiten müssen. Bei Martens arbeitet eine Olga, weitere
              kamen aus Polen und Frankreich.
            
Um die Kranken und Verletzten kümmert sich eine
              Dorfschwester, die bei August Jenzen untergebracht ist.
            
An einem Sonntag nachmittag 1943 findet zwischen
              englischen Bombern und deutschen Jägern ein Luftgefecht
              über Kastorf statt.  Eine englische Maschine wird
              getroffen und stürzt ab.  Der Pilot kann sich mit dem
              Fallschirm retten und landet  auf dem Land von Rexin.
              Er wird von den Bauern gefangengenommen, die gleich mit
              Forke an dem abgestürzten Selbstjustiz üben wollen. Doch
              der Gefangene hat Glück im Unglück, er wird der Obrigkeit
              überstellt und kommt in militärische Gefangenschaft. Die
              Fallschirmseide ist in Kastorf ein willkommenes Gut und
              wird in der darauffolgenden Zeit zu allerlei
              Kleidungsstücken verarbeitet.
            
Am 31.10.1944 wurde am Kastorfer Bahnhof ein
              Munitionstransportzug, der sich auf dem Weg von der
              Möllner Munitionsfabrik über Ratzeburg nach Oldesloe
              befand, von englischen Tieffliegern angegriffen. Angeblich
              befanden sich auf diesem Zug auch zwei V2 Raketen, die der
              Grund für die Bombardierung gewesen sein sollen. Neun
              Waggons explodierten. Die Detonation war so heftig, dass
              bei Siemers (gegenüber der Schule) durch die Druckwelle
              sämtliche Fensterscheiben zu Bruch gingen und der
              Dachstuhl angehoben wurde. Einige Waggons konnten noch
              rechtzeitig vom übrigen Zug getrennt werden und wurden
              Richtung Siemers  zurückgeschoben. 
            
 Der Unteroffizier Lotte, der das Flaggeschütz bediente,
              wird während des Angriffs erschossen und auf dem
              Siebenbäumer Friedhof nahe dem Ehrenmal beigesetzt. Die
              Grabstätte wird noch heute von der Kirchengemeinde
              gepflegt. 
            
Aber auch die zurückgeschobenen Waggons wurden noch von
              den Aufklärern entdeckt und in der Nacht bombardiert. Die
              Bomben verfehlten aber ihr Ziel und schlugen hinter Preiß
              ein und verursachten dort nur vier Trichter. Noch tagelang
              nach dem Angriff  auf die Waggons "tackerte" es 
              von der explodierenden Munition.
            
Über Jahrzehnte danach ließen sich überall um die
              Explosionsstelle herum noch Munition und Granatreste
              finden und dienten vielen Kastorfer Jungen zu allerlei
              gefährlichen Experimenten.
            
(Quelle Rexin, Dirk Jenzen,
                Heinz Siemers)
            
Im Frühjahr 1945 ereignet sich ein Luftangriff der
              Engländer auf einen Militärbahntransport in Kastorf bei
              der Schule. Die Soldaten springen vom Zug und begeben sich
              rechts und links des Bahndammes in Deckung. Auf dem
              Zug  werden die Flaggeschütze in Stellung gebracht um
              die Flieger abzuwehren.      (Quelle Siegfried Martens)
            
Nach Lagerräumung des KZ
                  Neuengamme bei Hamburg begeben sich die Häftlinge auf
                  ihren Todesmarsch, der auch durch das nächtliche
                  Kastorf führt.
                
Vier Tage vor der Kapitulation (8. Mai) werden ein
              Wehrmachtsangehöriger und eine Luftwaffenhelferin, die
              sich in Kastorf versteckt hielten entdeckt. Der Soldat,
              Herman Kluge wird vors Kriegsgericht gestellt und
              standrechtlich Erschossen. Auch einige Kastorfer
              (Schornsteinfeger Theo Ritt, Hans Busch, Ewald Kaminski,
              Schornsteinfegerlehrling  und Ewald Haase) müssen dem
              Kriegsgericht als Zeugen beiwohnen. Die Frau, Betty
              Burmeister, wird auf Intervention der Kastorfer Bürger
              verschont.
            
Kluge wird auf einem Acker in der nähe des Bahnwärterhauses von Emil Kleber begraben. Zwei Jahre später wird der Körper dann wieder von Tischler Meineke im Auftrag des Bestattungsunternehmens Hans Busch exhumiert und auf dem Siebenbäumer Friedhof (?) beigesetzt. (Quelle Karl-Heinz Hinz, Bliestorf; Rexin, Kastorf)
Anfang Mai zerstören Engliche Flieger einen
              Panzerspähwagen hinter der Schule.
            
Beim heranrücken der Engländer werden beim Hitlerstein
              (auf der heutigen Kreuzung Hauptstraße/Ratzeburger
              Straße)  drei Wehrmachtsautos in brand geschossen.
            
              
Gefallene des 2. Weltkrieges 
              und durch Kriegseinwirkung verstorbene Zivilpersonen
            
            | Bock | 
                  Kurt | 
                  ||
| Bleider | 
                  Adolf | 
                  ||
| Brusdeilins | 
                  Wilhelm | 
                  ||
| Daumann | 
                  Hermann | 
                  ||
| Burmester | 
                  Helmut | 
                  ||
| Döbbel | 
                  Werner | 
                  ||
| Döbbel | 
                  Helmut | 
                  ||
| Dramski | 
                  Wilhelm | 
                  ||
| Cruse | 
                  Ernst | 
                  ||
| Ehlers | 
                  Richard | 
                  ||
| Emme | 
                  Paul | 
                  ||
| Emme | 
                  Wilhelm | 
                  ||
| Erdmann | 
                  Friedrich | 
                  ||
| Eberle | 
                  Adolf | 
                  ||
| von der Fecht | 
                  August | 
                  ||
| Fokuhl | 
                  Hans | 
                  ||
| Fritz | 
                  Werner | 
                  ||
| Feierabend | 
                  Heinz | 
                  ||
| Gehrken | 
                  Paul | 
                  ||
| Gehrken | 
                  Hans | 
                  ||
| Gräper | 
                  Adolf | 
                   † 1947 | 
                |
| Grot | Hans | *1926 |  † 1945 | 
                
| Grube | 
                  Erich | 
                  ||
| Hillmer | 
                  Wilhelm | 
                  ||
| Heitmann | 
                  Heinz | 
                  ||
| Hahn | 
                  Rudolf | 
                  ||
| Haupt | 
                  Willi | 
                  ||
| Hülsenbeck | 
                  Erwin | 
                  ||
| Isberner | 
                  Alfred | 
                  ||
| Jessen | 
                  Hugo | 
                  ||
| Kreis | 
                  Willi | 
                  ||
| Koltze | 
                  Gottfried | 
                  ||
| Kirsch | 
                  Willi | 
                  ||
| Linwist | 
                  Hermann | 
                  ||
| Lampe | 
                  Albert | 
                  ||
| Martens | 
                  Heinrich | 
                  ||
| Martens | 
                  Otto | 
                  ||
| Marks | Ernst | 
                  ||
| Marquard | 
                  Richard | 
                  ||
| Möde | 
                  Franz | 
                  ||
| Nagel | 
                  Hans | 
                  ||
| Pöhler | Karl | *1912 |  † 1942 | 
                
| Pelka | 
                  Wilelm | 
                  ||
| Rexin | Helmut | ||
| Rickert | Friedrich | 
                  ||
| Rodenbeck | 
                  Dietrich | 
                  ||
| Rodenbeck | 
                  Elisabeth | 
                  ||
| Schacht | 
                  Franz | 
                  ||
| Schäkel | 
                  Fritz | 
                  ||
| Sell | 
                  Erwin | 
                  ||
| Voß | Karl | ||
| Weiland | 
                  Walter | 
                  ||
| Wendt | 
                  Friedrich | 
                  ||
| Wudke | 
                  Willi | 
                  ||
| Willrodt | 
                  Heinrich | 
                  
Besatzung
Die "Tommis" /Engländer hatten die Koppel neben der Schmiede zum Poloplatz umfunktioniert.Bei Ehlers richteten Sie ein Café ein. Beim Schmied Büsings an der Kreuzung nach Bad Oldesloe war die Kommandantur unter Major Sheppard untergebracht und in der dortigen Speisekammer wurde eine Gefängniszelle eingerichtet.
Panzer und Flüchtlinge
,,Am 27.5.1946 wurde der Lehrer Otto Bünder mit der Führung der ersten Lehrerstelle beauftragt. Herr Heitmann war am 15.5. auf seinen Wunsch wieder nach Wiemersdorf zurückversetzt worden. Am 8. Mai 1945 kapitulierte die Großdeutsche Wehrmacht. Am 2.5. waren die Engländer, von Sandesneben kommend, in Kastorf eingerückt. Sie hatten dabei das Nachbarhaus der Schule (Sattler Fokuhl) und das Gehöft des Bauern Goden mit ihren Panzergeschützen in Brand geschossen. Während das Godensche Gehöft gerettet wurde, brannte das Fokuhlsche Haus ab. Nach Überschreiten der Straße Ratzeburg- Bad Oldesloe haben die englische Panzer nicht mehr geschossen.“ Von nennenswertem Wiederstand ist nichts bekannt.,,Lange Zeit langen englische Truppen im Ort im Quartier. Aus dem deutschen Osten strömten die Flüchtlinge in unsere Provinz ein. Kastorf hat 1946 im Sommer 860 Einwohner 378 Männliche, 482 Weibliche. Davon waren 392 Kastorfer 45% , aus Schleswig- Holstein waren weiterhin 34, aus der näheren Umgebung Kastorfs 23, aus Hamburg 39, Norddeutschland 17. Rund 55% sind also Norddeuschte, die anderen überwiegend aus dem östlichen Deutschland: Ostpreußen 107, Pommern 100, Posen- Westpreußen 64, Ausland 17, Schlesien 12, Berlin 21, Brandenburg 9, West Deutschland 15, Mitteld. 10, In der Schule ist die Schülerzusammensetzung entsprechend:65 Einheimische, 63 Flüchtlinge“.
              

 